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Chronik Radsport- und Musikverein e.V. „Eintracht“ Langhurst

Radsport- und Musikverein – eine wohl einmalige Vereinskonstellation die es wohl nur in Langhurst gibt. Wie kam es dazu ? Die nachstehende Chronik gibt Aufschluss darüber.

Radsportverein
Am 08.04.1906 gründeten einige begeisterte Radsportler aus Langhurst im Gasthaus „Strauß“ den „Radfahrer-Club „Eintracht“ Langhurst. Hauptinitiator war damals Josef Ritter, der in der Gründungsversammlung von 43 anwesenden Personen zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Die Aktivitäten des jungen Vereins lag damals im Korsofahren. In den zwanziger Jahren besuchte die Korsoabteilung des Vereins ein ein Radfahrfest in Ichenheim mit 120 Teilnehmern. Radrennfahrer gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Der erste Weltkrieg brachte das Vereinsgeschehen nahezu zum erliegen. Anfang der 20-er Jahre entstand im Verein eine Abteilung von Radrennfahrern Benedikt Schley wurde im Jahr 1922 Süddeutscher Meister. In dieser Zeit wurden die Langhurster Radrennfahrer auch sechsmal in Folge Badischer Mannschaftsmeister.

Musikverein
Fünf junge und musikbegeisterte Musiker fanden sich im Jahr 1926 zusammen um eine Musikkapelle zu Gründen. Es waren dies Andreas Heitz, Wilhelm Herrmann, Albert Ritter, Anton Schnebelt und Ludwig Studer. Jeder Musiker zahlte einen Instrumentenanteil von 85 Mark und musste zusätzlich die Proben mitfinanzieren. Um diese finanziellen Belastungen besser verkraften zu können wurde am 10.01.1928 eine Versammlung im Gasthaus „Strauß“ einberufen und der Musikverein Langhurst gegründet. Philipp Spinner wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Zum Zeitpunkt der Vereingründung gab es 13 aktive Musiker. Am 24.06.1930 trat der Musikverein Langhurst dem „Süddeutschen Musikverband – Gau Ortenau“ bei. In den schwierigen wirtschaftlichen Zeiten Anfang der Dreißigerjahre wurde der Vereinsbeitrag von vier auf drei Mark gesenkt und Dirigent Pohlmann gebeten die Proben künftig für 4 Mark abzuhalten. In dieser Zeit spielte die Musikkapelle in einem Offenburger Lokal regelmäßig wöchentlich zur Unterhaltung auf. Als Probelokal diente das „Wachthisli“ (Wachlokal). Wie überall setzte der zweite Weltkrieg das Vereinsleben außer Kraft, da nahezu alle Vereinsmitglieder an die Front mussten.

Gesamtverein Radsport- und Musikverein
Nach den historischen Worten des damaligen ersten Vorstandes des Radsportvereins Langhurst, Franz Sester, am 07.01.1950 : „Der Mitgliederstehlerei muss ein Ende gesetzt werden…..“ erfolgte noch im selben Jahr der Zusammenschluss zwischen Radsportverein und Musikverein Langhurst. Der kombinierte Verein, der in dieser Konstellation wohl einmalig ist soll in „Eintracht wachsen, blühen und gedeihen!“ Unter Franz Sester begann die Epoche zwischen einem Sportverein und einem kulturellen Verein. Der Anfang war schwer, und das besonders durch die unterschiedliche Interessenkonstellation. Im Jahr 1965 wurde die Vereinssatzung neu erstellt und der Verein und Vereinsregister beim Amtsgericht Offenburg eingetragen. Ab diesem Zeitpunkt hatte der Vereinsname den Zusatz e.V.

Die Musikkapelle im Radsport- und Musikverein
Nach dem Krieg waren es Franz Schley und Hermann Welle die den Neuanfang der Kapelle übernahmen. Die Proben wurden anfangs beim Bassisten Otto Kempf mit Dirigent Lienert abgehalten. Durch eine groß angelegte Jugendwerbung konnte die Zahl der Musiker erweitert und die Proben im Kindergarten abgehalten werden. Im Spätjahr 1952 konnte das „Wachthisli“ wieder als Probelokal genutzt werden, das im Winter von den Musikern rechtzeitig vor Probebeginn mit Holz beheizt werden musste. Zum 01.01.1955 konnte Hugo Göhring als Dirigent verpflichtet werden, der die Kapelle über 20 Jahre leitete. Unter seiner Leitung erreichte die Musikkapelle im Jahre 1972 beim Bundesmusikfest in Karlsruhe einen 1. Platz mit Auszeichnung ebenso einen ersten Rang bei einem Wertungsspiel des Blasmusikverbandes im Jahre 1974. Bei der Weihnachtsfeier 1957 stellte sich die Kapelle in einer neunen Uniform dar. Beim Jubiläumsfest im Jahr 1966 war erstmals die Bundesmusikkapelle aus Birgitz/Tirol zu Gast mit denen der Verein jahrelang freundschaftliche Beziehungen pflegte und gegenseitig besuchten. Im Jahr 1967 erhielt die Musikkapelle eine Trachtenuniform und nannte sich ab diesem Zeitpunkt Trachtenkapelle Langhurst. Infolge Jugendwerbung und gründlicher Ausbildung konnten im Jahr 1969 Jungmusiker an einem Wertungsspiel in Durbach teilnehmen und erreichten einen 1. Rang mit Auszeichnung. Nach der Verabschiedung von Dirigent Hugo Göhring im Jahr 1975 wurde er um Ehrendirigenten ernannt. Es folgten die Dirigenten Georg Leberl, Hans-Jörg Stürzel (1976-1981) , Horst König, Klaus Karcher (1983-….)

Die Radsportabeilung im Radsport- und Musikverein
Paul Kempf, der heutige Ehrenvorsitzende, Fritz Bayer der langjährige Vereines- und Bezirkstrainer, Bezirks- Bahn- und Straßenfachwart, und viele andere Radrennfahrer brachten dem Langhurster Radsport große Erfolge ein. Im Jahr 1953 belegte Andreas Schley sieben erste Plätze. Legendär waren in den 50-jahren die Aschenbahnrennen bei denen das Zweiergespann Fritz Bayer und Andreas Schley die Konkurrenz hinter sich ließ. Unter dem Trainer Fritz Bayer wurden immer wieder neue Talente entdeckt die bei Meisterschaften immer Titel holten. Im Jahr 1990 wurden in Langhurst die Deutschen Meisterschaften der Schüler ausgetragen. Badischer Landessieger wurden im Jahr 1990 Marco Kontny, Matthias Bastian und Daniel Palicki. Zahlreiche Rundstreckenrennen und Meisterschaften veranstaltete und organisierte der Verein mit einem unermüdlichen Trainer Fritz Bayer.

© Radsport- und Musikverein Langhurst e.V.

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